Dunkel

Dunkel

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dun|kel ['dʊŋkl̩] <Adj.>:
1.
a) nicht hell, nicht oder nur unzulänglich erhellt:
dunkle Straßen; es wird schon früh dunkel.
Syn.: dämmrig, düster, finster.
b) nicht hell, sondern sich in der Farbe eher dem Schwarz nähernd:
ein dunkler Anzug; ein dunkles Grün; die Brille ist dunkel getönt.
2. (von Klängen, Tönen) nicht hell, sondern tief, gedämpft [wirkend]:
eine dunkle Stimme; dunkel klingen.
3. nicht bestimmt, nicht deutlich, sondern unklar, verschwommen und dabei oft geheimnisvoll, schwer deutbar:
ein dunkler Verdacht; dunkle Vorstellungen von etwas haben; dunkle Andeutungen; in dunkler Vorzeit.
Syn.: diffus, dumpf, mehrdeutig, mysteriös, nebelhaft, rätselhaft, unbestimmt, unerklärlich, vage, verworren.
4. von zweifelhafter, verdächtig wirkender Beschaffenheit, nicht recht durchschaubar:
dunkle Geschäfte machen; eine dunkle Vergangenheit, Existenz.
Syn.: dubios, faul, fragwürdig, nicht ganz astrein (ugs.), nicht ganz hasenrein (ugs.), obskur.

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dụn|kel 〈Adj.; dụnk|ler, am -s|ten〉
1. nicht hell, lichtlos, finster
2. braun, bräunlich (Teint)
3. tief, gedämpft (Stimme, Ton)
4. unklar, nebelhaft, unbestimmt, verschwommen, verworren
5. ungewiss, geheimnisvoll, rätselhaft (Andeutung, Gerücht)
7. verdächtig, ehrenrührig, die Öffentlichkeit scheuend
● eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf; einen dunklen Anzug anhaben; dunkle Augen, dunkles Haar; eine dunkle Ecke, Straße, ein dunkler Winkel; eine dunkle Existenz; dunkle Geschäfte, Machenschaften; eine dunkle Gestalt kam auf uns zu; die Herkunft dieses Wortes ist \dunkel; dunkle Pläne schmieden; in seinem Leben gibt es einen dunklen Punkt 〈fig.〉; ein dunkles Rot, Blau, Grün; eine dunkle Stelle (in einem Literaturwerk) unklare, schwierig zu deutende S.; ein dunkler Typ Mensch mit schwarzer Haar- u. bräunl. Hautfarbe; eine dunkle Vergangenheit haben 〈fig.〉 ● ich kann mich \dunkel daran erinnern; im Sommer wird es spät \dunkel ● seine Nachrichten aus dunklen Quellen beziehen; er hat mich darüber im Dunkeln gelassen im Ungewissen, er hat mich nicht darüber unterrichtet; das liegt noch im Dunkeln 〈fig.〉 ist noch ungewiss; im Dunkeln tappen vergeblich forschen, im Unklaren sein; ihm wurde \dunkel vor den Augen [<ahd. tunkal, tunchal, dunkal <germ. *dinquaz „vorgerm. *dhengwos, urspr. „neblig-feucht“; zu idg. *dhem- „stieben, rauchen“; → Dampf]

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dụn|kel <Adj.; dunkler, -ste> [mhd. tunkel, ahd. tunkal = dunstig, neblig, verw. mit Dampf]:
1.
a) nicht hell, nicht od. nur unzulänglich erhellt, [fast] ohne Licht (1):
eine dunkle Straße;
in dunkler Nacht;
alle Fenster waren d.;
es wird d. (es wird Abend);
<subst.:> im Dunkeln sitzen;
R im Dunkeln ist gut munkeln (Heimlichkeiten tut man lieber, wenn es dunkel ist u. man dabei nicht beobachtet wird);
im Dunkeln tappen (in einer aufzuklärenden Sache noch keinen Anhaltspunkt haben);
b) düster, unerfreulich:
ein dunkles Kapitel der Geschichte;
das war der -ste Tag in meinem Leben.
2. nicht hell, sondern von intensiver Färbung, ins Schwärzliche spielend:
dunkle Kleidung;
dunkles Haar;
von dunkler Hautfarbe;
dunkles Brot, Bier;
ein dunkles Rot, Grün;
diese Tapete ist mir zu d.;
die Brille ist d. getönt;
<subst.:> bitte ein Dunkles (ugs.; dunkles Bier).
3. (von Klängen, Tönen) tief, gedämpft; nicht hell:
eine dunkle Stimme;
d. klingen.
4.
a) unbestimmt, undeutlich:
nur eine dunkle Vorstellung von etw. haben;
einen dunklen Verdacht haben;
etw. d. ahnen, fühlen;
sich nur d. an etw. erinnern können;
b) unklar:
in dunkler (ferner u. geheimnisvoller) Vorzeit;
eine dunkle (schwer deutbare) Textstelle;
<subst.:> jmdn. [über etw.] im Dunklen (im Unklaren, Ungewissen) lassen.
5. (abwertend) undurchsichtig, verdächtig, zweifelhaft:
dunkle Geschäfte machen;
eine dunkle Vergangenheit haben;
das Geld fließt in dunkle Kanäle.

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Dụn|kel, das; -s [mhd. tunkel, ahd. tunkali = Dunkelheit]: 1. (geh.) Dunkelheit: das D. der Nacht; es herrschte völliges D.; Das Zwielicht, mit dem draußen der Tag begann, hellte das D. im Wagen langsam auf (Roehler, Würde 12); Dort, im absoluten D. der Tiefsee, existiert eine Welt, die noch vor 20 Jahren ganz unbekannt war (Woche 25. 4. 97, 23); im D. des Waldes; der Weg war in tiefes D. gehüllt. 2. Undurchschaubarkeit, Rätselhaftigkeit: Lange Zeit lag über der Natur des Virus ein mystisches D. (Medizin II, 130); das D. um einen Vorfall lichten; die Ursachen sind in mysteriöses D. gehüllt.

Universal-Lexikon. 2012.

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